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Theater

Furor

Freitag, 3. September 2021 - 20:00
Wiederaufnahmen-Premiere des Stücks von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Wer repräsentiert eigentlich noch die Verlierer und die Verliererinnen des neoliberalen Wettbewerbs? Was lässt unsere Gesellschaft auseinanderbrechen? Wie und warum erodieren demokratische Werte? Diese Fragen waren die Ausgangspunkte zu dem hochaktuellen Theaterstück, in dem das erfolgreiche Autorenduo („Frau Müller muss weg“) exemplarisch drei Vertreter einer Gesellschaft, deren Konsens zerfällt, in einen rasanten Showdown schicken. Ausgerechnet in der heißen Phase seines Wahlkampfs um das Amt des Oberbürgermeisters einer großen deutschen Stadt gerät Ministerialdirigent Heiko Braubach (gespielt von Willi Schlüter) in einen Verkehrsunfall. Mitten im Bahnhofsviertel fährt er einen jungen Mann so schwer an, dass dieser für immer an den Rollstuhl gefesselt sein wird. Zwar ist Braubach völlig schuldlos, dennoch beschließt er, wenn auch mit Verspätung, die Mutter des Jungen (gespielt von Inga Kolbeinsson) aufzusuchen. Er möchte mit ihr, der schwer getroffenen Mutter, gemeinsam überlegen, wie man ihrem Sohn, der noch im Krankenhaus liegt, die angemessene Hilfe und Unterstützung zukommen lassen kann. Die Mutter, Nele, von Beruf Altenpflegerin, die jeden Cent dreimal umdrehen muss, reagiert zunächst reserviert auf Braubachs Vorstoß. Mit der Zeit jedoch taut sie merklich auf und wird fast dankbar angesichts der ehrlichen Betroffenheit sowie der selbstlos und großzügig vorgetragenen Hilfsangebote des Politikers Heiko Braubach. Alles läuft auf eine vernünftige und faire Vereinbarung hinaus. Da taucht plötzlich Jerome, der Cousin des schwer verletzten Unfallopfers auf (gespielt von Frederick Reents). Dieser sieht die Stunde seines heiligen Zorns und seiner grenzenlosen Wut gekommen. Da sieht Jerome sie: die Fratze des machtgierigen, bigotten und nur auf die eigene Karriere bedachten Politikers! Doch nicht mit Jerome! Für ihn ist klar, dass Heiko Braubach nur aufgekreuzt ist, um zu vermeiden, dass die ganze Geschichte ihm in seinem Oberbürgermeister-Wahlkampf politisch schaden könnte. Und so wittert Jerome seine Chance, Braubach zu erpressen. Doch da hat er die Rechnung ohne den abgezockten Politiker gemacht. Ein Schlagabtausch, ein Kampf entspinnen sich: zwischen einerseits dem etablierten, pragmatischen, ehrgeizigen Politiker und andererseits dem gerechtigkeitsfanatischen, radikalen, jungen Mann voller extremer Positionen, die sich aus Enttäuschung, Wut und Hass speisen.
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