Informations- und Solidaritäts-Veranstaltung: Die Proteste gegen den Tod der Studentin Jîna Emînî (22), Mahsa (Zhina) Amini, aus einer kurdischen Familie in Saqqez, wurden zum Fanal für eine breite Revolte gegen die Regierung der Islamischen Republik Iran. Mahsa Amini wurde als Touristin in Teheran durch die ‚Sittenpolizei‘ verhaftet, sie starb nach Misshandlungen in der Haft am 16. September im Kasra-Krankenhaus in Teheran. Auf die breiten Protestbewegungen, die daraufhin begannen – sei es in der kurdischen Region, in mehr als 130 Städten im ganzen Iran, in Belutschistan und anderen ländlichen Regionen – reagiert das Regime im Iran seit Mitte September mit brutaler Gewalt. Iran Human Rights gibt die Zahl der ermordeten Demonstrant*innen am 12.11. mit mindestens 326 an, darunter 43 Kinder. Mehr als 15.000 Demonstrant*innen wurden verhaftet, über 1.000 bereits angeklagt. Ihnen drohen hohe Strafen. Über 40 Journalist*innen sowie Rechtsanwält*innen, Journalist*innen, Sportler*innen und Musiker*innen sind derzeit inhaftiert. Zu Berichten und zur Diskussion kommen bekannte Sprecher*innen ins Literaturhaus, die sich im Iran und in der Diaspora für Freiheit im Iran engagieren: Asrin Askendery (Künstlerin, Journalistin) und Dr. Abbas Vali (Prof. f. Soziologie, Mitglied im Beirat des Kurdish Peace Institute); Shadi Sadr (Rechtsanwältin, Essayistin, Journalistin) und Faradsch Sarkuhi (Autor, Journalist) sind angefragt. Die Gäste geben Einblicke in die aktuellen Protestbewegungen, die komplexen Ursachen des breiten Aufstandes, die Perspektiven einer Veränderung im Iran sowie die zentralen Forderungen an die Weltgemeinschaft, in Deutschland insbesondere an die Bundesregierung und die EU.