Fritz Langs 1931er Kriminalfilm gilt als kunstfertiger Klassiker unter den frühen Tonfilmen, der zudem als Kriminalfilm wie auch als Schilderung eines ethischen Dilemmas überzeugt: „Aber ich kann doch nichts dafür! Ich kann doch nichts dafür! … Kann ich denn anders? Hab ich denn nicht das Verfluchte in mir? … Wer weiß denn, wie’s in mir aussieht, wie es schreit und brüllt da drinnen, wie ich es tun muss – nicht will, MUSS!“, schreit Peter Lorre als Triebtäter und Kindermörder mit dem unschuldig-rundlichen Gesicht, als ihm gegen Ende ein Tribunal aus Gaunern und Ganoven, die wegen des erhöhten Polizeiaufkommens im Fall der Kindermorde die Sache selbst in die Hand genommen haben, unter der Leitung eines Kriminellen mit Goebbels-Mantel (Gustaf Gründgens) den Garaus machen wollen. Wie umgehen mit dem Täter, der seine Taten begehen muss? Inwieweit ist er als Opfer seiner Triebe überhaupt schuldfähig? Lorres eindringliche schauspielerische Leistung, bald darauf von den Nationalsozialisten in ihren Propaganda-Arbeiten entkontextualisiert und schamlos ausgenutzt, macht daraus noch heute ein lange nachhallendes Filmerlebnis.