Die Werke von Petra Fiebig bewegen sich zwischen Skulptur und Zeichnung, da Alltagsobjekte zeichnerisch auf Leinwand oder Papierkuben in Originalgröße erfasst werden. Das traditionell intime Format der Zeichnung wird zur Inszenierung im Raum unter Einbeziehung realer Gegenstände und der vorhandenen Architektur. Ein Wechselspiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität entsteht, wobei das Fehlen von Farbigkeit in Verbindung mit einer detailreichen Darstellung der Objekte die Wahrnehmung verändert.Während in virtuell generierten Bildwelten eine größtmögliche Illusion von Realität angestrebt wird, gepaart mit der Unmöglichkeit der physischen Raumerfahrung, geht Petra Fiebig den umgekehrten Weg. Die Begegnung mit abstrahierten Objekten wird im realen Raum zu einem Erlebnis, das nicht nur über den Sehsinn erfolgt, sondern die Körperwahrnehmung über die Bewegung im Raum einbezieht. Mit minimalem Materialaufwand und zeichnerischer Akkuratesse ermöglicht die Künstlerin einen Blick auf die alltägliche häusliche Umgebung, der Distanz zwischen Darstellung und Wahrnehmung schafft.