„Meine Arbeiten sind durchsichtig. In dieser Durchsicht versammeln sich Aspekte – meist zu einem Thema. Die Aspekte befragen das Thema, aber sie beantworten nicht. Es gibt ein subjektives Repertoire, welches dem Wesen von Aspekten in Durchsicht gerecht wird – es wird nie geklebt; zwar gibt es Überlappungen, aber nur selten versperren sie den Blick: transparente Papiere, Ausschneidungen, Ritzungen, Ölstiftzeichnungen, Drahtzeichnungen, Fadenheftungen, Vernähungen, Pinselzeichnungen mit chinesischer Tinte. Die Aufteilung einer Aspekte-Sammlung in Paneele ist ein bewährtes Überbleibsel aus meiner chinesischen Zeit, in der ich mein Repertoire entwickelt und Arbeiten im Koffer von dort nach hier transportiert habe. Das Durchschneiden mit Abbrüchen stellt sich dem Sog entgegen, der vom Komponieren ausgeht. ,Fluchten der Stadt G': Hier wird die seelische Topografie einer Stadt in 6 Blickwinkeln verortet. Keiner ist haltbar. Sagen wir, die Verlorenheit siegt, Bedrohung jederzeit. Die Serie ist vor dem russischen Angriffskrieg entstanden. “ (Angelika Mantz)