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Sohrab Shahid Saless – Solitär im Neuen Deutschen Film: Hans – Ein Junge aus Deutschland

Während des Nationalsozialismus lebt Hans, ein Junge jüdischer Herkunft, mit Mutter und Großmutter in einer kleinen Wohnung in Frankfurt. In seiner Nachbarschaft beobachtet er den Umgang der Nazis mit Zwangsarbeitern und das Einverständnis vieler Bewohner. Auf der Straße sind er und seine Mutter immer wieder Schmähungen ausgesetzt. Eindringlich zeigt der Film Hans’ Angst vor der Entdeckung seiner jüdischen Herkunft. Kurz vor Kriegsende, als zwei Gestapomänner vor seiner Tür erscheinen, verlässt er die Stadt und irrt im Frankfurter Umland umher. Als er nach Kriegsende zurückkehrt, erfährt er, dass seine Mutter auch jetzt noch anonyme Drohbriefe erhält … Saless macht den Zustand gesellschaftlicher Exklusion filmisch eindringlich und schmerzhaft sichtbar …
Sohrab Shahid Saless war Anfang der 1970er-Jahre einer der wichtigsten Filmemacher im Iran. Sein letzter dort gedrehter Film „Stilleben“ wurde bei der Berlinale 1974 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Als Schah-Gegner ging Saless im selben Jahr ins westdeutsche Exil, wo er seine Arbeit unmittelbar fortsetzte. Diese Werkschau umfasst neben seinem „iranischen“ sechs seiner insgesamt dreizehn „deutschen“ Filme. Kommunikationslosigkeit und Gleichgültigkeit, die sich als Themen durch seine Arbeit ziehen, spiegeln Saless' Wahrnehmung der westdeutschen Wirklichkeit.

Termine:
Klaus-Müller-Kilian-Weg 1
30167 Hannover

0511 1690684


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