Stadtkind

Hannover-Magazin

Alle Termine in und um Hannover auf einen Klick | Musik Party Konzert Theater Kinder Kino

Klassik

Blaue Stunde: Animalisch

Dienstag, 29. November 2022 - 20:00
Mittwoch, 30. November 2022 - 18:00
Der Franzose Olivier Messiaen, der Südkoreaner Isang Yun und der Amerikaner George Crumb haben in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts jeder aus seiner Perspektive entscheidende Akzente gesetzt. Und alle drei haben sich kompositorisch auch mit unseren tierischen Weggefährten auseinandergesetzt. Fünf Stücke der drei Komponisten werden hier zu hören sein. Eintritt 30 Euro. Karten im NDR Ticketshop, unter Tel. 0511 27789899 und auf www.ndr.de/radiophilharmonie.
Amseln, zumindest die Männchen, sind wahre Meistersinger. Der passionierte Hobby-Ornithologe Olivier Messiaen meinte sogar: „Die melodischen Konturen, besonders die der Amseln, übertreffen in ihrer Fantasie die menschliche Einbildungskraft.“ Vogelgesang hatte für Messiaens kompositorisches Schaffen von Beginn an eine immense Bedeutung. Er übertrug ihn auf moderne Kompositionstechniken und entwickelte daraus seinen „style d’oiseau“. Den „Gesang der Amsel“ – eine Verbindung aus Vogelgesang mit Zwölftontechnik – schrieb er 1951 als sein Prüfungsstück für die jährlich stattfindenden Abschlusswettbewerbe am Pariser Konservatorium. Wenn der Großvater Komponist ist, profieren davon gelegentlich auch die Enkel. Li-Na ist der Name der Enkelin von Isang Yun, für die er 1984 den Zyklus „Li-Na im Garten“ schrieb: kurze musikalische Charakterbilder von fünf Tieren für Violine solo. Da schleicht die hungrige Katze geschmeidig umher. Der Boxer-Hund des Nachbarn, der Yun beim Komponieren stört, bekommt ordentlich ruppige Töne ab: mit vielen Tritoni (übermäßige Quarten) - auch als „diabolus in musica“ bekannt. Das Vögelchen flattert hingegen leicht, quirlig und zugleich mit viel Anmut durch die Komposition. Um einen der größten Vertreter der Tierwelt geht es in „Vox Balaenae“: den Buckelwal. Sein Gesang gilt als besonders faszinierend und vielfältig. George Crumb, der im Februar 2022 im Alter von 92 Jahre gestorben ist, lernte den Walgesang in den 1960er Jahre kennen und lieben. In seinem Stück „Stimme des Wals“ von 1971 lässt der den Buckelwal als urzeitliches Geschöpf durch die Zeitalter und die Weltmeere ziehen. Die vom Walgesang inspirierte vielfarbige Klangwelt kreieren die drei Instrumentalist*innen mit Spieltechniken, die sehr außergewöhnliche Klangeffekte erzeugen. Foto: © Anita Gramser
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
0511 16843875
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
29
30
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
27
28
29
30
31
1
2