Pier Paolo Pasolini saß als schwuler, marxistischer und katholischer Intellektueller immer wieder zwischen allen Stühlen und polarisierte entsprechend. Dass der Filmemacher, der im Vorjahr wegen seiner kurzen Bibelfilm-Satire „Der Weichkäse“ noch erhebliche Blasphemie-Vorwürfe auf sich zog, das Matthäus-Evangelium verfilmte, sorgte entsprechend für großes Aufsehen. Solch ein Skandal blieb hier jedoch aus. Der große Klassiker unter den ambitionierten Bibel-Verfilmungen läuft zum 100. Geburtstag des Regisseurs als italienische Originalversion mit deutschen Untertiteln.