Gegenständliche Skulpturen haben in der Kunstgeschichte eine lange Tradition. Die Arbeit von Hyun-Gyoung Kim beschränkt sich jedoch nicht auf eine Interpretation bekannter Themen, stattdessen schafft sie neue Existenzformen und Hybridwesen. In der Städtischen Galerie Lehrte ermöglicht sie die Begegnung mit einzelnen Werken und Werkgruppen, die eine „unbekannte Straße“ säumen. Hunde mit blau-weißer Fellzeichnung, Pilze mit menschlichen Beinen, Häuser, Haustiere und andere Wesen bevölkern diesen Ort. Mitunter auratisch als Einzelfigur auf einem Sockel präsentiert oder beiläufig auf dem Boden stehend, entfalten diese Objekte mit ihrer makellos glatten Oberfläche und ihrer teils ornamenthaften Musterung ein Eigenleben. Ihre zwitterhafte Erscheinung schafft zugleich Distanz und Verbindung zu ihren alltäglichen Vorbildern und fordert eine humorvolle, aber auch nachdenkliche Betrachtungsweise heraus. Der spielerische Umgang der Künstlerin mit Realität und Surrealität lässt Wesen jenseits von Monumentalität und Bedrohlichkeit entstehen, die ohne im Comichaften oder Grotesken zu verweilen, ihre nicht perfekte Individualität – mitunter rührend - zur Schau. Zu sehen bis zum 10. September, Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag 14 – 18 Uhr.