Film & Performance: Steve Balestreri und Maxime Lachaud haben Attic Ted und weitere texanische Underground-Künstler*innen bei Auftritten in ihrer Heimat begleitet. Diese Avantgarde vom äußersten Rand der Gesellschaft sieht sich selbst als Kinder, die auf dem Rücksitz des Chevy ihrer Eltern gezeugt wurden, als diese im Autokino ein billiges B-Movie besucht haben. Die Welt des B-Film aus Monstern, Sex und Horror haben sie quasi mit der Muttermilch eingesogen. So wechseln denn auch Fragmente aus Horrorfilmen der 60er- und 70er-Jahre mit virtuos gefilmten Passagen und Konzertausschnitten. Die Musik ist zum Großteil purer Noise, der eigene Körper kann zum Objekt der Zerstörung werden. Das ist mitunter schwer auszuhalten. Ein philosophisch-politisch-musikalischer Essay, der die Menschen, die hinter diesen sehr schrägen, bisweilen verstörenden Performances stecken, als kritische Analytiker*innen unserer (und besonders der US-amerikanischen) Wegwerfgesellschaft und ihres kapitalistischen Klassensystems porträtiert. Soll das Leben weiterhin in der Hauptsache daraus bestehen, auf ein kleines Gerät in der eigenen Hand zu glotzen? Oder sind noch andere Entwürfe denkbar? Nach der Vorführung des Films wird Attic Ted eine Kostprobe seiner Weirdo Gothic Carnival Musical Theater gelabelten Kunst geben. Eintritt 6 Euro, mit HAP 3,50 Euro.